Wenn die Welt unter Wasser steht

Man sagt, dass es hier alle paar Jahre in der Regenzeit eine Phase gibt, die sehr stark ausfällt (sie haben dafür so einen bestimmten Namen den ich aber vergessen habe🙈). Eigentlich haben sie dies letztes Jahr erwartet, doch es kam anders und so durfte/darf ich diese Phase erleben. Angefangen hat es letzte Woche als wir gerade in der Gemeinde waren. Man hat die dunkle Wand schon auf sich zu kommen sehen und je näher diese kam, desto stürmischer und regnerischer wurde es. Um noch einigermaßen trocken wieder nach Hause zu kommen, haben wir alle 12 Kinder + 9 Erwachsene in den Land Rover gestopft…bis zu dem Zeitpunkt hätte keiner gedacht dass 21 Leute in einem Auto Platz finden, welches für höchstens 9 Personen ausgestattet ist! Und es eigentlich hätten noch ein paar mehr Personen reingepasst…😄 Als der Regen an diesem Tag startete, wussten wir aber noch nicht, dass dieser für die nächsten 5 Tage anhalten wird. Und eines muss man noch dazu erwähnt haben: wenn es hier regnet, dann richtig. Am Sonntag kam schon das erste Problem auf, denn die Wäsche der Kinder trocknete nicht und der Platz wurde eng um weitere Klamotten aufzuhängen. Außerdem haben wir hier keinen normalen Stromanschluss, sondern es läuft alles über Solar. Wenn für 5 Tage keine Sonne scheint, sieht es dementsprechend schlecht mit der Batterie aus. Somit musste an allen Ecken mit dem Strom gespart werden. Das heißt das Licht darf nur minimal verwendet und der Kühlschrank muss ausgeschaltet werden. Am Mittwoch kam es dann aber doch soweit, dass wir komplett ohne Strom waren. So wurde es dann ab Sonnenuntergang um Viertel nach Sechs etwas gemütlicher, denn zum Glück gab es es noch 3 Petroleumlampen. Von denen wurde dann eine ins Badezimmer und eine ins Kinderzimmer gestellt, damit die Kinder noch fertig geduscht und bettfertig gemacht werden konnten. 

Am Montag geschah aber noch etwas ganz anderes: durch den starken Regen waren die Straßen total aufgeweicht und standen zum Teil ziemlich unter Wasser und die Flüsse wurden zu immer stärker werdenden Strömungen. So kam es dann auch dazu, dass von einer Strömung eine Brücke komplett mitgenommen wurden und die Straße somit um ca. 50m unterbrochen wurde. Da diese Straße die einzige Möglichkeit ist,  um zum Ort Buyuni zu kommen, sah es dementsprechend schlecht für die Bewohner aus, denn kein Bus, Auto oder Fußgänger kam nun mehr auf die andere Seite. Als wir uns am Montag diese Stelle angeschaut haben (sie ist ca. 1 1/2 km von uns entfernt), haben sie gerade versucht, mit dem Boot als Transportmittel Personen auf die andere Seite zu bringen. Das Boot war auf beiden Seiten mit einem Seil befestigt, doch trotzdem war es ziemlich gefährlich, da die Strömung zu stark war. 

Ab Donnerstag ist zum Glück wieder die Sonne rausgekommen und auch heute ist es richtig sonnig. Man sagt aber, dass es nach dem starken Regen ein paar sonnige Tage gibt bevor sich das Ganze wiederholt. Da die Straßen mit jedem weiteren Regen immer schlechter befahrbar werden, hoffe ich sehr, dass sich die Wiederholung von dem Ganzen noch etwas verschiebt! Denn sonst kann es wirklich schwer werden, dass ich in 8 Tagen zum Flughafen komme…🙈

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